Musterlösung: Gravierende Unterschiede zwischen 1900 und 2008: starke Abnahme des Kartoffelverzehrs (von 271 auf 61 kg pro Kopf und Jahr), starke Zunahme des Fleischverzehrs (von 47 auf 89 kg), starke Zunahme des Eier-Konsums (von 90 Stück auf 212); der Fischverbrauch hat sich mehr als verdoppelt (von 6 auf 16 kg); eine deutliche Abnahme auch beim Brotverzehr (von 139 kg auf 85 kg). Relativ unverändert blieben der Verbrauch von Milch, Käse und Butter (355 kg gegenüber 335 kg).

Musterlösung: Rapide abgenommen hat der Verzehr von Kohlehydraten, das gilt für das Brot, mehr noch aber für Kartoffeln. Dem gegenüber steht die Zunahme des Konsums von Fleisch oder tierischen Produkten. Wohl Ausdruck des Wohlstands oder gar des Luxus, der erhöhten Kaufkraft, aber auch der veränderten Lebensweise (weniger große körperlichen Belastungen als früher, Zunahme an Fettleibigkeit).

Musterlösung: Da die breite Basis der Ernährungspyramide aus Kohlehydraten bestehen sollte, war die Ernährung unter diesem Aspekt im Jahr 1900 in Deutschland möglicherweise gesünder; allerdings fehlen dazu die Angaben über Gemüse- und Obstverzehr. So sehr tierische Produkte von den Verbrauchern geschätzt werden, so sehr ist ein übermäßiger Konsum zu kritisieren – nicht nur aus gesundheitlichen Gründen. Kritisch zu bewerten ist auch der hohe Verbrauch an Ressourcen (Wasser, landwirtschaftliche Flächen), der mit der Herstellung von Fleisch verbunden ist. Nicht zu vergessen ist die Problematik der Tierethik. Zwar trägt die gute Ernährungslage in Deutschland zu einem hohen Lebensalter seiner Bewohner bei, sie führt aber auch zur Existenz von Mangel- oder Überflusskrankheiten. Obwohl das abwechslungsreiche Nahrungsmittelangebot kaum Wünsche offen lässt, wissen viele Menschen zu wenig über eine ausgewogene, gesunde Ernährung.